Biografie

Gabriele Peters ist Wissenschaftlerin und Fotokünstlerin. Ihre künstlerische Laufbahn begann sie in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie, wo sie einen Schwerpunkt auf Ästhetik und stringente Komposition legte. Später entwickelte sie ein eigenes hybrides analog-digitales Verfahren und wurde vor allem für ihren Ansatz bekannt, winzige Ausschnitte digitalisierter Filmnegative extrem zu vergrößern, sodass zuvor unsichtbare Details sichtbar werden. Dieses Verfahren kommt vor allem in Ihren „Dunkle Tage“-Serien zum Einsatz, in denen Entfremdung und Isolation in modernen urbanen Räumen thematisiert werden. Diese Serien zeigen häufig einsame Gestalten, die durch dunkle, unwirtliche Stadtlandschaften wandern, und zeichnen sich durch Verfremdungseffekte wie grobes Korn, Unschärfe oder subtile Farbgebung aus. In jüngeren Arbeiten befasst sie sich vermehrt mit veränderten Bewusstseinszuständen, die sie in traumähnlich oder mystisch wirkenden Bildern zum Ausdruck zu bringen versucht.
Peters stellt seit 25 Jahren in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus, wie etwa im Museum Bochum, in der Galerie „Slow Art“ der SIGGRAPH in Los Angeles oder der galerie#23 in Velbert. Darüber hinaus engagiert sie sich regelmäßig als Jurorin für internationale Fotografie-Wettbewerbe und -Festivals wie dem International SpaceTime Wettbewerb der SIGGRAPH und als Portfolio Reviewer bei den Rencontres de la Photographie in Arles, Frankreich.
Gabriele Peters hat Mathematik mit Nebenfach Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert und am dortigen Institut für Neuroinformatik über die Wahrnehmung von 3D-Objekten promoviert. Als Wissenschaftlerin hat sie sich mit dem Prinzip der Selbstorganisation in Neuronalen Netzen beschäftigt und war am California Institute of Technology in Pasadena, USA, an der Entwicklung von Techniken zur Erstellung von Fotopanoramen beteiligt. Als Professorin für Mensch-Computer-Interaktion lehrt Sie an der FernUniversität in Hagen u.a. Wahrnehmungspsychologie und visuelle Ästhetik in Online-Kursen und bietet Online-Programmierpraktika über kooperative, algorithmische Kunst an.
In einer ihrer meistgelesenen, wissenschaftlichen Arbeiten („Aesthetic Primitives of Images for Visualization“) hat sie, abgeleitet von neuronalen Eigenschaften des menschlichen visuellen Systems und von bewährten Techniken der bildenden Kunst, eine Taxonomie zur ästhetischen Bewertung visueller Stimuli entwickelt.
Gabriele Peters lebt in einem kleinen Schloss an der Donau und hat kürzlich ein Atelier in der Künstlergemeinschaft Kleinschönach bezogen.